Insgesamt finden wir, dass das Pixel XL gut in der Hand liegt und sehr hochwertig verarbeitet ist. Der Glaseinsatz auf der Rückseite gefällt uns nicht, die breiten Außenkanten führen zudem zu einem etwas plumperen Aussehen, als es etwa das Oneplus Three oder auch das Nexus 6P haben. Einen Designpreis wird Googles erstes eigenes Smartphone wahrscheinlich nicht gewinnen.Das Display des Pixel XL hat eine Diagonale von 5,5 Zoll und löst mit 2.560 x 1.440 Pixeln auf. Das ergibt eine hohe Pixeldichte von 534 ppi, was zu sehr scharf dargestellten Bildschirminhalten führt. Die Farben des blickwinkelstabilen Bildschirms werden nicht zu intensiv wiedergegeben, obwohl es sich um ein OLED-Display handelt.Das Display des XL-Modells ist 5,5 Zoll groß und hat eine Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln. (Bild: Martin Wolf/Golem.de) Das Display des XL-Modells ist 5,5 Zoll groß und hat eine Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
Verglichen mit den Displays des iPhone 7 und 7 Plus - mit die aktuell besten von der Gesamtdarstellung her - wirkt das des Pixel XL weniger warm, erreicht aber den gleichen Eindruck von bedrucktem Papier: Bildschirminhalte, besonders Texte, wirken aufgrund der Schärfe und des Kontrastes stellenweise wie die Seite eines Magazins.Insgesamt gefällt uns das Display des Pixel XL sehr gut, sowohl was die Schärfe betrifft als auch hinsichtlich der Farbwiedergabe. Mit einer durchschnittlichen maximalen Helligkeit von 394 cd/qm ist der Bildschirm auch hell genug, um auch bei Sonnenschein die Inhalte erkennbar darzustellen.Auf der Rückseite ist eine 12,3-Megapixel-Kamera mit Dual-LED-Fotolicht eingebaut. Dank einer Kombination aus Phasenvergleichsfokus und Laser-Fokus stellt das Pixel XL sehr schnell scharf - von der Geschwindigkeit sehen wir kaum einen Unterschied zum Galaxy S7 mit der bisher am schnellsten fokussierenden Smartphone-Kamera. Die Anfangsblende ist mit f/2.0 recht groß, die Pixel haben eine Diagonale von 1,55 µm, was Aufnahmen in dunkleren Umgebungen zugutekommt. Hier schneidet das Pixel XL besser als das Nexus 6P und auch besser als das iPhone 7 Plus ab: Die Bilder wirken schärfer und haben weniger Bildrauschen und Artefakte. An die Qualität des Galaxy S7 von Samsung kommt das Pixel XL bei Innenraumaufnahmen aber nicht heran.Bei Tageslichtaufnahmen ähneln sich die Bilder des Pixel XL und des Nexus 6P von der Schärfe und den Artefakten her; die Kamera des Pixel XL macht die leicht besseren Bilder, vor allem liegt sie beim Weißabgleich weniger daneben als die Kamera des Vorgängermodells. Das iPhone 7 Plus macht verglichen mit dem Pixel XL die weitaus unschärferen und flaueren Aufnahmen, die qualitativ nicht mithalten können. Mit dem Galaxy S7 gemachte Tageslichtaufnahmen haben weniger Bildrauschen und Artefakte, wirken dafür in den Details allerdings etwas weniger scharf. Die Frontkamera des Pixel XL hat 8 Megapixel und macht qualitativ gute Bilder. Auch hier setzt Google größere Pixel ein, um mehr Licht einzufangen - sie sind 1,4 µm groß. Die Anfangsblende ist mit f/2,4 allerdings kleiner als die der Hauptkamera. Videos macht die Hauptkamera des Pixel XL in maximal 4K mit einer Bildwiederholungsfrequenz von 30 Bildern pro Sekunde. Zeitlupenaufnahmen lassen sich in Full-HD und 120 Bildern pro Sekunde oder HD und 240 Bildern pro Sekunde anfertigen. Für Videoaufnahmen gibt es eine Stabilisierung, die offenbar elektronisch arbeitet. Die Frontkamera kann Full-HD-Videos aufnehmen.
Lenovo schafft es hingegen voraussichtlich noch vor Weihnachten 2016, sein Smartphone Phab 2 Pro mit Project-Tango-Kamera in den Handel zu bringen. Ein erstes Google-Smartphone mit Project Tango wäre ein Zeichen von Google gewesen, das der Verbreitung der Technik sicherlich geholfen hätte.Unterhalb der rückseitigen Kamera ist ein Fingerabdrucksensor eingebaut, den Google mit "Pixel Imprint" bezeichnet. Dieser entsperrt das Smartphone und ermöglicht zusätzlich noch, die Benachrichtigungsleiste mit einem Wisch nach unten über den Sensor zu öffnen. Das ist aufgrund der Größe des Pixel XL hilfreich, andere Hersteller bieten das bei ihren großen Smartphones ebenfalls an, beispielsweise Huawei. Verglichen mit anderen Fingerabdrucksensoren ist der des Pixel XL langsamer: Das iPhone 7, Galaxy S7 oder auch das P9 von Huawei erkennen unsere Finger schneller. Enttäuscht waren wir vom einzelnen Lautsprecher des Pixel XL. Er klingt etwas dünn, die Bässe sind kaum wahrnehmbar, zudem ist die maximale Lautstärke nicht sonderlich hoch. Andere Hersteller schaffen es mittlerweile, auch mit nur einem Lautsprecher einen weitaus besseren Klang zu erreichen, geschweige denn mit zweien.Ausgeliefert wird das Pixel XL mit Android in der neuen Version 7.1; die Vorversion 7.0 hatte Golem.de bereits ausführlich getestet. Aufgrund des verwendeten Linux-Kernels 3.18 wird das Pixel XL maximal zwei Jahre lang Updates erhalten plus ein zusätzliches Jahr Sicherheitspatches. Wer sich das Pixel oder das Pixel XL bei der Telekom kauft, bekommt die Updates verspätet, zudem ist der Bootloader nicht entsperrbar. Der neue Sprachassistent Google Assistent wird exklusiv auf den Pixel-Smartphones installiert. Er ist erreichbar, indem wir lange auf die Home-Taste drücken oder ihn mit dem Sprachbefehl "OK Google" aufrufen. Er ersetzt die Now-on-Tap-Funktion. Deren Ergebnisse werden weiterhin angezeigt, unterhalb des Eingabefeldes des aufgerufenen Assistenten.Der Google Assistant ist momentan in den Sprachen Deutsch und Englisch verfügbar, wobei es Unterschiede zwischen den beiden Sprachversionen gibt: Die englische kann in unseren Tests mehr. Das betrifft sowohl den Umfang der Aufgaben, die der Assistent erledigen kann, als auch die kontextuellen Nachfragen. So können wir uns beispielsweise vom englischen Assistenten gezielt Fotos anzeigen lassen, die wir zu einer bestimmten Zeit an bestimmten Orten gemacht haben, ebenso Fotos von bestimmten Motiven. Das setzt voraus, dass Nutzer ihre Fotos über Google Fotos synchronisieren; die Bilder werden dann von einem Deep-Learning-Algorithmus analysiert und automatisch kategorisiert.Die Synchronisation von Bildern und Videos mit Googles eigenem Fotodienst erfolgt beim Pixel XL übrigens in unveränderter Originalgröße. Generell ist es über die Google-Fotos-App auch auf anderen Smartphones möglich, seine Fotos ohne Anrechnung auf das Google-Drive-Speichervolumen synchronisieren zu lassen: Ist die Auflösung unter 16 Megapixel, verkleinert Google die Fotos automatisch, verspricht aber immer noch eine hohe Qualität. Mit dem Pixel XL aufgenommene Bilder werden ohne Verkleinerung oder Optimierung gespeichert, ohne dass sich dies auf das Speichervolumen auswirkt.
Zu den weiteren möglichen Sprachbefehlen gehören Fragen nach Terminen, nach Sportereignissen, dem Wetter oder allgemeinen Fakten - Dinge, die Google Now ebenfalls beherrscht. Auch ein Timer lässt sich über den Assistenten stellen, ebenso lassen sich Apps starten oder Erinnerungen anlegen. Zudem können E-Mails, SMS oder auch Whatsapp-Nachrichten mit Hilfe des Assistenten diktiert und versendet werden.Der englische Assistent bietet anders als der deutsche eine Daily-Briefing-Funktion: Begrüßen wir ihn mit "Good morning", erhalten wir Informationen zum Wetter und zu den Terminen des Tages. Am Ende wird, so wir es wünschen, noch eine ungefähr fünfminütige Nachrichtensendung aus dem Radio abgespielt. Hier können wir die Quelle wählen oder das Resümee auch abstellen. Auf Deutsch fällt die Reaktion deutlich knapper aus: "Was kann ich für dich tun?"
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